Sie tummeln sich überall: Krankmachende Bakterien, Viren und Keime. Dabei sind manche Menschen anfälliger für Infekte als andere. Das liegt meist an einem schwachen Immunsystem. Doch wie funktioniert das Immunsystem überhaupt? Das Immunsystem ist ein hochkomplexes und sensibles Netzwerk, das über den gesamten Organismus verteilt ist. Organe wie Knochenmark, Thymus, Milz, Mandeln und Lymphknoten gehören ebenso zum Abwehrsystem des Körpers wie spezielle weiße Blutzellen – Leukozyten. Diese werden in verschiedene Zelltypen unterteilt wie Granulozyten, Makrophagen und natürliche Killerzellen (NK-Zellen). Im Wesentlichen besteht die Immunabwehr aus zwei Verteidigungslinien: die unspezifische (angeborene) und die spezifische (erworbene) Abwehr, die eng miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig unterstützen (1).
Das unspezifische Immunsystem ist die erste Verteidigungsfront und von Geburt an aktiv. Zwei wichtige Verteidigungswerkzeuge des unspezifischen Abwehrsystems sind die Fress- und natürlichen Killerzellen. Beide sind im Rahmen der zellulären Verteidigung aktiv und erkennen Erreger und Fremdkörper an ihrer Oberfläche, vernichten diese und transportieren sie ab. Zu den entscheidenden Immunzellen der spezifischen Abwehr gehören B-Lymphozyten und T-Lymphozyten. Letztere (T-Zellen) vermehren sich sofort und erkennen fast jeden Erreger. Sie sind es außerdem, welche die sogenannten B-Zellen aktivieren. Diese stellen Antikörper her, die sich an den Erreger anheften und ihn unschädlich machen. Im Gegensatz zum unspezifischen angeborenen Immunsystem beginnt der Aufbau der spezifischen Abwehr erst nach der Geburt und entwickelt sich im Laufe des Lebens immer weiter (1).