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Pfefferminzöl – Wirkung & Anwendung

Pfefferminze ist wohl eine der beliebtesten Heilpflanzen und im Pfefferminzöl kommen ihre Inhaltsstoffe erst richtig zur Wirkung, denn es enthält die geballte Power der Pflanze. Der Geschmack der Pfefferminze ist buchstäblich in aller Munde, aber Pfefferminze ist viel mehr als Hustenbonbon oder Kaugummi.

Hier erfährst Du:

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Pfefferminzöl Wirkung

Pfefferminzöl wird wegen seiner expectorativen Wirkung geschätzt. Es befreit die Atemwege, indem es festsitzenden Schleim aus den Bronchien löst und dessen Abtransport fördert. Dadurch ist Pfefferminzöl bei Erkältungskrankheiten sehr wohltuend. Pfefferminzöl wirkt auch entzündungshemmend, was nicht nur bei Erkältungen hilfreich ist.

Auf der Haut verbreitet Pfefferminzöl einen kühlenden Effekt, wirkt aber trotzdem durchblutungsfördernd. Für das Kälteempfinden ist die Aktivierung eins Rezeptors verantwortlich, der eben nicht nur durch niedrige Temperaturen sondern auch durch Menthol aktiviert wird.

Neben seinem anxiolytischen Effekt verstärkt das ätherische Öl die Aufmerksamkeit. Eine stimmungsaufhellende Wirkung konnte aber bisher nicht beobachtet werden.

Menthol verändert auch die Zellmembran und löst vermehrte elektrische Aktivität aus. In hohen Konzentrationen entfaltet Menthol eine lokal anästhesierende Wirkung. Außerdem kann Pfefferminzöl die Wirkungen der Botenstoffe Serotonin und Substanz-P hemmen, die an der Entstehung von Schmerz beteiligt sind.

Deswegen kann Pfefferminzöl Kopfschmerzen lindern und ist auch ein geschätztes Hausmittel gegen Spannungskopfschmerzen. Zehnprozentiges Pfefferminzöl in alkoholischer Lösung ist so wirksam wie 1g Pracacetamol. So kann Pfefferminzöl die Einnahme von Schmerzmitteln überflüssig machen.

Pfefferminzöl ist eines der stärksten pflanzlichen Antimikrobiotika. Es hemmt vor allem das Wachstum von anaeroben oder fakultaziv anaeroben Bakterien, die keinen Sauerstoff vertragen oder gut ohne ihn auskommen. Vor allem Enterobakterien macht Pfefferminzöl das Leben schwer. Enterobakterien kommen oft in unserem Darm vor, meinen es aber nicht immer gut mit uns. Neuere Studien zeigen, dass Pfefferminzöl die chemische Sprache, mit der Bakterienzellen sich miteinander verständigen, stört. Pfefferminzöl ist auch gegen pathogene Pilze wirksam.

Pfefferminzöl wirkt entspannend auf die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes1, fördert den Gallenfluss und wirkt Blähungen entgegen. Damit trägt Pfefferminzöl zur Linderung von Beschwerden im Magen-Darm-Trakt bei, wie sie etwa bei einem Reizdarm auftreten. Psychosozialer Stress spielt möglicherweise eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Magen-Darm-Problemen. Pfefferminzöl könnte auch durch seine angstlösenden Effekte zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden beitragen.

Schon gewusst?

Wer unter Kopfschmerzen leidet kann seine Schläfen mit etwas Pfefferminzöl einreiben. Dies soll ähnlich gut helfen wie chemische Arzneimittel. Wer unter Schnupfen leidet kann etwas Öl unterhalb der Nase auftragen.

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Pfefferminzöl Anwendung

Pfefferminzöl wird am besten äußerlich angewendet. Bei einer Erkältung können Einreibungen mit verdünntem Pfefferminzöl helfen, die Atemwege zu befreien. Die Konzentration des Öls sollte 10 % nicht übersteigen. Pfefferminzöl darf aber nur auf intakter Haut aufgebracht werden.

Gegen Kopfschmerzen kann man die Schläfenregion mit einigen Tropfen 10%igem Pfefferminzöl einreiben oder das Öl auf ein Tuch auftragen und die Schläfenregion damit abtupfen. Die Wirkung tritt nach etwa 30 Minuten ein.

Wegen seiner kühlenden Wirkung eignet sich Pfefferminzöl auch gegen Insektenstiche und seine durchblutungsfördernde Wirkung lindert die Beschwerden von rheumatischen Gelenkerkrankungen2.

Bei Entzündungen der oberen Atemwege oder der Mundschleimhaut helfen Inhalationen mit Pfefferminzöl. Dazu gibt man drei bis vier Tropfen Pfefferminzöl in heißes Wasser und inhaliert die aufsteigenden Dämpfe.

Bei der Einnahme von Pfefferminzöl sollte man sich immer vergewissern, dass das jeweilige Öl auch für die Einnahme gedacht ist. Am besten sollte man vor der Einnahme beim Hersteller nachfragen. Niemals sollte das Öl pur eingenommen werden.

Damit es im Darm seine volle Wirkung entfalten kann, ist die Pfefferminzöl Einnahme in Form von magensäureresistenten Kapseln ratsam – und üblich.

Nicht zuletzt ist Pfefferminzöl ein beliebter Duftstoff in der Aromatherapie, der, in einer Duftlampe verdampfend, die Seele stärkt und Ängste vertreibt.

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Chemische Zusammensetzung von Pfefferminzöl

Die Hauptinhaltsstoffe von Pfefferminzöl sind Menthol (35–45%) und Menthon (15–20%)

Die Zusammensetzung des Öls schwankt in Abhängigkeit von Kultur- und klimatischen Bedingungen sowie dem Erntezeitpunkt.

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Herstellung von Pfefferminzöl

Pfefferminzöl wird aus den Blättern der Pflanze durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Den höchsten Ölgehalt weisen die Blätter vor der Blüte auf. Meist wird deshalb auch vor der Blüte geerntet. In manchen Anbauregionen erntet man allerdings auch während oder nach der Blüte. Das wirkt sich auf die Qualität und Zusammensetzung des Öls aus. Die Ausbeute an Pfefferminzöl liegt zwischen 1% und 6%.

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Geschichte der Pfefferminze

Pflanzen der Gattung Mentha sind schon seit Jahrtausenden in Europa, Asien und Nordafrika als Heilpflanze bekannt. In vielen antiken Kulturen hatte die Minze medizinische, aber auch mystische, rituelle Bedeutung. Ihre Namen erhielt die Minze von Nymphe Minthe, die nach einer Sage in Minze verwandelt wurde. Schon im ersten Jahrhundert diente die Minze als Mittel gegen Harndrang, Blasensteine, Krämpfe, Kopfschmerzen und Insektenstiche.  Auch Hildegard von Bingen3 und Karl der Große wussten um die medizinischen Vorteile der Minze. Karl der Große verordnete ihren Anbau per kaiserlichem Beschluss. Die Minze wuchs in zahlreichen Klostergärten. Im sechzehnten Jahrhundert wurde Minze bereits großflächig angebaut und kurz darauf trat die Pfefferminze erstmals in Erscheinung. Der englische Botaniker John Ray entdeckte sie als spontane Kreuzung aus verschiedenen Minzearten. Die Pfefferminze verdrängte daraufhin aufgrund ihrer positiven Eigenschaften andere Minzearten aus dem Heilpflanzenanbau und trat ihren eigenen Siegeszug an.
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Botanik der Pfefferminze

Die Pfefferminze (Mentha piperita) gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie entstand im siebzehnten Jahrhundert als spontane Kreuzung von Bachminze (Mentha aquatica) und Grüner Minze (Mentha spicata).

Pfefferminze ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu 90 cm hoch werden kann. Die Blüten der Pfefferminze sind steril und bilden keine Samen. Die Pflanze bildet aber zahlreiche Ausläufer, mit deren Hilfe sie sich verbreitet. Das Kraut stirbt im Herbst ab, im Frühjahr treibt die Pflanze aus ihren Ausläufern neu aus.

Pfefferminze in einem Hochbeet

Risiken und Gegenanzeigen

In hohen Konzentrationen kann Pfefferminze zu Übelkeit, Erbrechen oder Sodbrennen führen. Bei Gallenproblemen sollte man auf die Einnahme von Pfefferminze verzichten. Menthol kann bei Kleinkindern und Säuglingen Atemnot verursachen. Deshalb muss auf jeden Fall sichergestellt sein, dass Pfefferminzöl dem Baby nicht in die Atemwege gerät. Niemals in der Nähe von Mund oder Nase und auch nicht auf dem Brustkorb anwenden. Das gilt übrigens für viele ätherische Öle. Bei Asthma besteht ebenfalls die Gefahr, beim Inhalieren von Pfefferminzöl Atemprobleme zu erleiden.

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Steckbrief Pfefferminzöl

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Der Duft von Pfefferminze

Duftprofilkühl, frisch, würzig
Duftwirkungerfrischend, vitalisiernd, ausgleichend
DuftnoteKopfnote
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Quellen

  1. Carina Rehberg, Zentrum der Gesundheit,

    Pfefferminze – ideal für Kopf und Magen, online, Stand: 08.08.2021, https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/nahrungsergaenzung/heilpflanzen/pfefferminze

  2. Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke, Pfefferminze, online, Stand: 14.05.2019, https://www.apotheken.de/alternativmedizin/heilpflanzen/7604-pfefferminze

  3. Hildegards Laden Blog, Die Kraft der Minze nach Hildegards Lehren, online, Stand: 12.03.2021, https://blog.hildegards-laden.com/blog/die-kraft-der-minze

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