Eine Frau sitzt auf einer Couch und schnaubt.

Ätherische Öle bei einer Erkältung

Die Augen tränen, die Nase trieft und der Kopf droht zu platzen. Gut, wenn man dann etwas zur Hand hat, das Erkältungsbeschwerden effizient vertreiben kann. Und zu diesem Zweck hat uns die Natur einige ätherische Öle geschenkt, mit denen Husten, Kopf- und Gliederschmerzen keine Chance mehr haben. Hier erfahrt ihr mehr über die Wirkungskraft von ätherischen Ölen bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, ihre Anwendung und lernt, welche Öle ihr konkret einsetzen könnt.

Hier erfährst Du:

Wie wirken ätherische Öle bei Erkältungen?

Bei einer Erkältung handelt es sich meist um eine Virusinfektion, da ist es besonders passend, dass antivirale Kräfte zu den häufigsten Eigenschaften von ätherischen Ölen gehören. Doch das ist kein Zufall, schließlich produziert die Pflanze sie in erster Linie zum Schutz vor Infektionen durch Mikroorganismen, zu denen auch die Viren gehören. Viele Öle stärken zudem das Immunsystem, wirken entzündungshemmend und helfen damit zusätzlich im Kampf gegen den Infekt (1).

Nicht zuletzt wirken manche ätherische Öle bei Erkältung schleimlösend und befreien die Atemwege. Insgesamt eine runde Sache im Kampf gegen die Beschwerden, die eine Erkältung mit sich bringt. Die bekanntesten ätherischen Öle bei Erkältung sind wohl Eukalyptus- und Teebaumöl. Dabei können auch andere ätherische Öle eine Erkältung wirksam vertreiben wie etwa Basilikum, Rosmarin oder Ingwer. Darüber hinaus wirken ätherische Öle in der Regel auch antibakteriell und können so bei anderen Infekten helfen.

Schon gewusst?

Sie gehört zwar nicht direkt zu einer Erkältung dazu, tritt aber oft als direkte Folge auf: die wundgescheuerte Haut an Oberlippe und Nasenflügeln, die jeden weiteren Kontakt mit Taschentüchern verweigert. Um diese zu lindern, kann man leicht selbst ein Nasenbalsam herstellen: Mische 25ml Mandelöl, 25ml Sesamöl und 7g Bienenwachs, erwärme es leicht bis das Wachs schmilzt und versetze es dann mit 5 bis 7 Tropfen Kamillenöl. Jetzt musst du es nur noch einmal gründlich durchmischen bevor es vollständig fest wird und der Nasenbalsam ist einsatzbereit.

So wendet man ätherische Öle bei einer
Erkältung an

Zur Linderung von Erkältungsbeschwerden bietet sich ein Dampfbad an. Dazu gibt man einige Tropfen des ätherischen Öls in eine Schüssel mit einem Liter heißen, nicht mehr kochenden Wasser. Ein Tuch über der Schüssel verhindert, dass die Dämpfe entweichen können. Dann inhaliert man den Dampf, solange es sich gut anfühlt (11).

 

Alternativ kann man auch die Haut in der Nähe der Atmungsorgane einreiben. Aber Achtung: Die Wirkstoffe in ätherischen Ölen sind meist so hoch konzentriert, dass man sie nicht unverdünnt anwenden sollte. Daher sollte man das ätherische Öl am besten mit einem Trägeröl verdünnen und dann Brustkorb oder Nasenrücken damit einreiben.

 

Wenn die Erkältung mit einer Entzündung von Hals und Rachen einhergeht, empfiehlt sich eine Mundspülung mit dem ätherischen Öl. Hierzu kann man ein paar Tropfen in ein Glas warmes Wasser geben und mit der Lösung gurgeln.

 

Wenn die Beschwerden weniger stark sind, hilft auch eine klassische Aromatherapie, bei der einige Tropfen des ätherischen Öls in einer Duftlampe oder einem Diffuser zum Verdampfen gebracht werden.

 

Ätherischen Öle die bei einer Erkältung helfen

Die Superkraft von Ingweröl bei Erkältung

Ingweröl besitzt einen scharfen, unverkennbaren Geschmack, der von Gingerol, dem wichtigsten Bestandteil des Ingweröls herrührt. Gingerol wirkt an den Epithelien der Atemwege und reduziert die Schleimbildung in den Bronchien (2).

Außerdem wirken Gingerole, von denen es verschiedene gibt, durchblutungsfördernd. Dadurch werden Entzündungsstoffe rasch abtransportiert und das Immunsystem gestärkt (3).

Der Allrounder unter den Erkältungs-Ölen: Basilikumöl

Basilikum ist ein traditionelles Heilmittel gegen Erkältungen, Fieber und Husten. Es lindert in kürzester Zeit schlimmste Erkältungsbeschwerden. Die Hauptkomponente des ätherischen Öls ist Estragol, das entzündungshemmend und antioxidativ wirkt. Es wirkt außerdem entspannend auf die Nerven und angstlösend. Leider entwickelt es im Tierversuch auch kanzerogene Aktivität (4,5)

Nase frei dank Eukalyptusöl bei einer Erkältung

Die Blätter des Eukalyptusbaumes enthalten ein ätherisches Öl, das reich an Cineol ist. Diese Substanz löst festsitzenden Schleim aus den Nasennebenhöhlen und Bronchien. Außerdem fördert es die mucoziliäre Clearance und unterstützt dadurch den Abtransport des Sekrets. Das Öl wirkt außerdem leicht krampflösend und entfaltet auf der Haut oder den Schleimhäuten eine kühlende Wirkung (6).

Rosmarinöl als traditionelles Öl bei einer Erkältung

Auch Rosmarin, ein naher Verwandter des Basilikums, ist ein traditionelles Hausmittel gegen Erkältungen. Rosmarinöl enthält in erster Linie Cineol, das auch in Eukalyptus enthalten ist, Kampfer und Pinene (7). Kampfer wirkt schleimlösend und erweitert die Bronchien während Pinene die Lunge und Atemwege schütze (8). Das Öl wirkt insgesamt schleimlösend und entlastet die Bronchien (9). Rosmarin stärkt außerdem das Immunsystem, wirkt antiviral und antioxidativ.

Perfekt zum Inhalieren: Teebaumöl bei einer Erkältung

Nicht zuletzt macht Teebaumöl einer Erkältung das Leben schwer. Das ätherische Öl ist in seiner australischen Heimat ein Klassiker gegen viele verschiedene Krankheiten und Erkältungsbeschwerden gehören auch dazu. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Cineol und verschiedene Terpinene. Sie verleihen dem Öl entzündungshemmende und antivirale Aktivität (10). Neben Eukalyptusöl tatsächlich besonders gut für eine Inhalation geeignet. Doch Vorsicht ist geboten, während des Inhalationsvorgangs bitte nicht die Augen öffnen, denn das Öl kann reizend auf die Augen wirken.

Nicht nur für die mediterane Küche geeignet: Thymianöl bei einer Erkältung

Thymian ist eine Allroundwaffe gegen Erkältungen. Das ätherische Öl entfaltet seine heilende Kraft in verschiedenen Stadien der Krankheit. Thymian wirkt schleimlösend, schmerzlindernd und entkrampfend. Er lindert Husten und befreit die Atemwege. Typisch für ätherische Öle besitzt er auch antivirale und antibakterielle Eigenschaften. Seine Wirkung verdankt Thymian den Phenolen Thymol und Carvacrol (12).

Eine Frau Inhaliert aufgrund Ihrer Erkältung
Eine erkältete Frau inhaliert ätherische Öle

Das "diverseste" Öl unten den ätherischen Ölen: Pfefferminzöl bei einer Erkältung

Ob in Form eines Balsams, als Bestandteil eines Nasensprays oder zum Inhalieren – diesem Öl macht so schnell in der Wirkung keiner was vor. Das ätherische Öl der Pfefferminze enthält vor allem die Wirkstoffe Menthol und Menthon. Es regt die Drüsenfunktion an. Vor allem in der Schleimhaut der Bronchien fördert es die Sekretion dünnflüssigen Schleims, so dass die Sekrete leichter abgehustet werden können (13).

Entspannend und heilend: Lavendelöl bei einer Erkältung

Wenn die Erkältung in einer akuten Bronchitis gipfelt, kann Lavendelöl helfen. Interessanterweise ist es nicht der Arzneilavendel aus Lavandula angustifolia, der hier hilft, sondern eine Mischung der Öle von Speik-, Woll- und Schopflavendel. Die Inhalation mit diesem Gemisch hat sich als augesprochen hilfreich erwiesen (14).

Fazit

Viele ätherische Öle eignen sich zur Linderung von Erkältungsbeschwerden, denn die so wichtige antivirale Aktivität besitzen fast alle Öle. Manche Pflanzen entwickeln darüber hinaus noch weitere Eigenschaften, die sich gegen Erkältungen und ihre Beschwerden richten. Das sind die wahren Powerpakete gegen Schnupfen, Husten, Heiserkeit, die ihr hier kennengelernt habt. Hier könnt ihr die größte Linderung erwarten.

Quellen

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