Die Augen tränen, die Nase trieft und der Kopf droht zu platzen. Gut, wenn man dann etwas zur Hand hat, das Erkältungsbeschwerden effizient vertreiben kann. Und zu diesem Zweck hat...
WeiterlesenÄtherische Öle können viel mehr als duften, das ist bekannt. Die sekundären Pflanzenstoffe enthalten allerlei gesundheitsförderndes Potenzial. Vor allem bei Atemwegserkrankungen machen sich die verschiedenen Pflanzen stark, denn wen eine Erkältung eiskalt im Griff hat, der kann mit verschiedenen ätherischen Öle inhalieren, um die Beschwerden zu lindern und den Infekt ganz schnell wieder loszuwerden.
Hier erfährst Du:
Was können ätherische Öle beim Inhalieren bewirken?
Als Inhalieren bezeichnet man das Einatmen von Wasserdampf, Gas oder Aerosolen (das sind kleinste zerstäubte Teilchen, meist Tröpfchen, die sich in der Luft befinden) (2). Das Einatmen des Wasserdampfes reinigt die oberen Atemwege und die Schleimhäute. Zudem wird die Durchblutung angeregt. Dies sorgt dafür, dass sich Schleim in Bronchien und Nase löst und besser abgehustet werden kann (1).
Zur Inhalation werden dem Dampfbad gerne Salz oder ätherische Öle hinzugefügt. Viele ätherische Öle wirken antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend. Darüber hinaus gibt es noch einige Spezialisten, die gezielt entkrampfend und schleimlösend wirken. Sie eignen sich daher besonders zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie grippalen Infekten mit Husten und Schnupfen. Durch das das tiefe Einatmen bei der Inhalation gelangen die Wirkstoffe über Mund und Nase bis tief in die Atemwege und setzen dort ihre Wirkung frei.
Es gibt verschiedene Varianten der Inhalation. Bei der Topf-Variante erzeugt man mit einem Topf voll heißem Wasser und einem Handtuch eine Atmosphäre voller Dampf und atmet diesen ein. Eine elegantere Methode ist die Anwendung von Inhalationsgeräten, die mit heißer Flüssigkeit gefüllt werden, deren Dämpfe direkt über einen Mund-Nasen-Aufsatz eingeatmet werden. In elektrischen Inhalatoren wird die Flüssigkeit mithilfe von Druckluft, die von einem Kompressor oder mit Ultraschall erzeugt wird, vernebelt.
Ätherische Öle zur Inhalation bei Atemwegserkrankungen
Bei Atemwegserkrankungen handelt es sich meist um Husten, Schnupfen, Heiserkeit oder eine Nebenhöhlenentzündung und dagegen hält die Natur gleich mehrere Kräuter mit wohltuenden ätherischen Ölen bereit.
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Eukalyptus:
Eukalyptusöl inhalieren, ist der Klassiker gegen Atemwegserkrankungen. Das ätherische Öl enthält reichlich Cineol. Dieser Inhaltsstoff wirkt schleimlösend und antibakteriell. Außerdem hemmt er bestimmte Botenstoffe, die die Bronchien verengen und kann dadurch sogar die Lungenfunktion verbessern. -
Pfefferminze:
Ätherisches Pfefferminzöl wirkt schleimlösend. Wenn es die Kälterezeptoren in der Nase reizt, erleichtert es auch noch die Atmung. Der kühlende und schmerzlindernde Effekt macht sich auch bei Kopfschmerzen gut, die oft mit einer Erkältung einhergehen. Für die Wirkung des Pfefferminzöls ist sein Inhaltsstoff Menthol verantwortlich. -
Thymian:
Thymianöl wirkt nachweislich antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend. Ätherisches Thymianöl ist ein althergebrachtes Hausmittel gegen Husten. Von Thymianöl gibt es verschiedene Chemotypen, die sich inhaltlich deutlich unterscheiden. Der charakteristischste Wirkstoff ist aber das Thymol. Bei Atemwegserkrankungen ist Thymian immer eine gute Wahl. Quendel, der „wilde Bruder“ des Thymian ist ebenfalls ein ausgezeichnetes Hausmittel gegen Erkältungsbeschwerden. -
Lavendel:
Lavendelöl ist eine echte Allroundwaffe, da wundert es nicht, dass er auch bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen hilft. Ätherisches Lavendelöl wirkt krampflösend, beruhigend, schmerzstillend und entzündungshemmend. Lavendelöl wird aus verschiedenen Arten der Gattung Lavandula gewonnen, die sich in ihrer Wirkung deutlich unterscheiden. Bei Erkältungskrankheiten hat sich vor allem das Öl des Speik-Lavendel zur Linderung der Schnupfensymptome bewährt. Deswegen sollte man genau aufpassen, wenn man Lavendelöl inhalieren will und das richtige Öl auswählen. -
Oregano:
Ätherisches Oreganoöl enthält viel Carvacrol, was es zum stärksten pflanzlichen Antibiotikum macht. Außerdem besitzt es antivirale Aktivität und stärkt das Immunsystem. Es wirkt auch schleimlösend, entkrampfend und entzündungshemmend und kann deshalb auch vorbeugend zur Behandlung von Viruserkrankungen wie grippalen Infekten oder Erkältungen eingesetzt werden. Auch wenn die Nase schon tropft oder der Hals schon kratzt, kann Oreganoöl die Erkältungssymptome noch immer massiv einschränken. -
Cajeputöl:
Das ätherische Öl des Cajeputbaumes ist, ähnlich wie Eukalyptus, reich an Cineol. Es stärkt das Immunsystem und die Atemwege. Deshalb ist es bei grippalen Infekten mit Schnupfen, Halsschmerzen und Kopfschmerzen eine gute und mildere Alternative zu Eukalyptusöl. -
Teebaumöl:
Der Teebaum stammt aus Australien und wird von der einheimischen Bevölkerung seit jeher als Naturheilmittel gegen Erkältungskrankheiten, Fieber und Grippe genutzt. Das ätherische Öl des australischen Teebaums Melaleuca alternifolia enthält hauptsächlich Terpinen-4-ol.
Schon gewusst?
Andere Melaleuca Arten werden ebenfalls zur Gewinnung von ätherischem Öl herangezogen. Ihre Öle enthalten viel Cineol und ähneln damit chemotypisch dem Cajeputöl. Teebaum und Cajeput gehören zu den Myrtengewächsen und sind nahe miteinander verwandt.
Wie kann man ätherische Öle inhalieren?
Für eine traditionelle Inhalation im Wasserdampf benötigt ihr 1-2 Liter heißes Wasser, 1 Teelöffel Meersalz und 3-6 Tropfen ätherisches Öl. Mischt zuerst das Öl mit dem Salz und löst es anschließend im heißen Wasser auf. Dann wird der Dampf mehrmals täglich für 5-15 Minuten inhaliert. Wichtig ist, auf genug Abstand zum Wasser zu achten, damit man sich nicht verbrennt (1).
Wenn ihr einen Inhalator verwendet, gebt je nach Ausführung einen Tropfen des ätherischen Öls in 7-10 ml oder 1-2 Tropfen in 30 ml 0,9%ige Kochsalzlösung. Man kann auch ein Gemisch aus mehreren ätherischen Ölen verwenden. Die klassische Inhalation ist für Kinder unter sechs Jahren nicht geeignet und sollte auch danach nur in Gegenwart einer Aufsichtsperson angewandt werden. Inhalatoren sind sogar erst ab einem Alter von 16 Jahren angebracht.
Die Wirkstoffe ätherischer Öle gelangen bei einer Inhalation tief in die Atemwege und können dort ihre Wirkung gezielt entfalten, ohne andere Organe zu belasten. Allerdings werden auch Gesicht und die Augen bei einem klassischen Dampfbad mitbehandelt. Deshalb sollte man bei entzündlichen Hautkrankheiten oder Erkrankungen der Augen lieber einen Inhalator verwenden, der die Wirkstoffe direkt in den Atemwegen freisetzt.
Nach dem Inhalieren kann man sich das Gesicht mit lauwarmem Wasser abspülen. Am besten ist es, wenn man danach nicht direkt nach draußen geht und auch Zugluft sollte vermieden werden. Empfehlenswert ist es danach etwas zu ruhen, um den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten (1).
Was sollte man beim Inhalieren mit ätherischen Ölen beachten?
Wichtig ist, beim Inhalieren ruhig und entspannt zu atmen. Wer zu schnell atmet oder gar hyperventiliert, der riskiert, dass zu viel Kohlenstoffdioxid abgeatmet wird. Die kann dazu führen, dass sich die Blutgefäße verengen, was zu einer Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff führen kann (2).
Wer unter Bronchitis oder COPD leidet, der sollte vom Inhalieren mit ätherischen Ölen absehen oder dies zuvor mit seinem Arzt besprechen. Gleiches gilt übrigens auch für Kinder unter 6 Jahren. Für Babys und Kleinkinder gibt es sogar extra Inhalationsgeräte, die bei Erkältungsbeschwerden genutzt werden können.
Fazit
Bei Atemwegsbeschwerden kann die Inhalation mit ätherischen Ölen helfen, die Beschwerden zu lindern. Nur wenige Tropfen in einer Schüssel heißen Wassers reichen aus, um ihre wohltuende Wirkung zu entfalten. Je nach Bedarf lassen sich die Öle auch mischen, um ihre spezifischen Wirkungen zu kombinieren.
Quellen
- HNO-Ärzte im Netz: Inhalieren, online, Stand: 17.09.2021, https://www.hno-aerzte-im-netz.de/therapien/inhalieren.html
- Dahm V. ; Schrör S.: Inhalieren, Netdoktor, online, Stand: 15.01.2020, https://www.netdoktor.de/therapien/inhalieren/
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