Eine andauernde Unterversorgung mit Jod führt dazu, dass zu wenig Schilddrüsenhormone gebildet werden. Das kann gravierende Folgen für die Gesundheit haben, da diese Hormone an vielen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt sind.
Ein lang andauernder, chronischer Jodmangel kann zu Gewebewucherungen und Hypertrophien der Schilddrüse führen. Die Zellen vermehren sich und nehmen an Größe zu, um den Mangel an Schilddrüsenhormonen auszugleichen. Die Folge kann ein Kropf sein. Im weiteren Verlauf können sich autonome Adenome oder sogenannte heiße Knoten bilden. Dabei handelt es sich um autonomes Schilddrüsengewebe, das eifrig Hormone zu produzieren versucht. Wenn nun plötzlich Jod bei dieser Schilddrüsenunterfunktion eingenommen und der Mangel ausgeglichen wird, kann in diesen Arealen die Hormonproduktion stark steigen und zu einer Überfunktion führen (4).
Bei Kindern sind Schilddrüsenhormone für die Entwicklung des Gehirns unerlässlich. Besteht bei der Geburt ein Mangel daran, kann das zu geistiger Behinderung führen. Deswegen ist eine ausreichende Zufuhr von Jod in der Schwangerschaft immens wichtig. Davon ist nicht nur die Embryonalentwicklung betroffen, weswegen Jod auch in der Stillzeit ausreichend zugeführt werden muss.