Junge Frau mit einer Flasche Öl in der Hand bei der Haarpflege

Ätherische Öle für die Haare

Die Haare sind der Spiegel unserer Seele und ein Symbol für Gesundheit und Wohlbefinden, manchmal sogar ein Statussymbol. Kein Wunder, dass wir gerne mit einer üppigen Wallemähne herumlaufen möchten. Aber die Realität sieht manchmal anders aus und die Haare dünn, stumpf, strohig, struppig oder fettig.

Zum Glück hält die Natur hier ein sehr wirksames Gegenmittel parat: Ätherische Öle, die Allzweckwaffen aus dem Pflanzenreich. Sie haben so viele positive Wirkungen auf unsere Gesundheit – da ist es kein Wunder, dass viele ätherische Öle auch eine sehr positive Wirkung auf unsere Haare haben. Mit Basilikum, Lavendel oder Rosmarin muss niemand mehr unter Schnittlauchhhaaren leiden.

Hier erfährst Du:

Wie können ätherische Öle bei Problemen mit den Haaren helfen?

Haare entstehen in Haarfollikeln, die in der Haut sitzen und aus Bindegewebe bestehen. Sie enthalten neben der Haarwurzel auch eine Talgdrüse und einen kleinen Muskel, mit dessen Hilfe das Haar sich aufrichten kann, zum Beispiel wenn es kalt ist und unser (sehr rudimentäres) Fell eine wärmende Luftschicht gefangen halten soll (1).

Zu unserem Missfallen sehen unsere Haare jedoch nicht immer gesund und glänzend aus. Und hier kommen die ätherischen Öle für die Haare ins Spiel, denn mit ihren typischen Eigenschaften können sie die Gesundheit der Kopfhaut und damit auch der Haare fördern.

Schon gewusst?

Kamillenöl ist ein natürliches Bleichmittel für die Haare. Dafür müsst ihr einfach fünf Tropfen in einer Paste aus Kochsalz und Soda komplett auf das Haar auftragen und eine halbe Stunde einwirken lassen. Am besten wirkt das in der Sonne. Und es wirkt nur da, wo es aufgetragen ist. Ihr könnt also auch Strähnchen oder andere Effekte ins Haar zaubern.

Ätherische Öle pflegen die Kopfhaut

Viele ätherische Öle wirken auf der Haut zellregenerierend, entzündungshemmend, wundheilend und tonisierend. Diese Wirkung macht sich natürlich auch auf der Kopfhaut gut. Und fast alle ätherischen Öle besitzen antimikrobielle und auch antifungale Eigenschaften, manche sollen sogar Parasiten vetreiben können. Auch das nutzt der Kopfhaut sehr, weil sie wegen ihres Bewuchses stärker von Parasitenbefall bedroht ist.

Eine Studie an Kaschmirziegen zeigte, dass die Gabe von ätherischen Ölen mit dem Futter sich stark auf die Aktivität der Gene in der Haut der Tiere auswirkt, was den hautpflegenden Effekt ätherischer Öle verdeutlicht. Die Tiere erfuhren durch die Einnahme der Öle übrigens auch ein stärkeres Längenwachstum und eine Zunahme des Durchmessers ihrer Haare.

Ätherische Öle stärken die Wirkung der Östrogene

Haare sind ein Produkt der Haut und bei fast allen körperlichen Prozessen, die Einfluss auf Haut und Haare haben, sind weibliche Geschlechtshormone, die Östrogene, beteiligt. Östrogene erhöhen die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu speichern und hemmen die Talgproduktion. Das wirkt sich auch auf die Haare aus. Östrogene schützen die Haare und sorgen dafür, dass sie nicht ausfallen.

Viele ätherischen Öle greifen in den Hormonhaushalt ein und wirken als so genannte endokrine Disruptoren. Solche Verbindungen, greifen auf sehr vielen Wegen in alle möglichen Bereiche des Hormonstoffwechsels ein, aber das Ergebnis ist immer das gleiche: sie steigern die Wirkung weiblicher und hemmen die Wirkung männlicher Sexualhormone. Und während männliche Sexualhormone den Haaren an den Kragen gehen, schützen weibliche sie vor dem Ausfallen. Die Größe und die Anzahl der Haarwurzeln hängt vom Östrogenspiegel ab. Aus großen Wurzeln sprießen dicke Haare und viele aktive Wurzeln verschaffen uns eine dichte Behaarung. Auf diese Weise können ätherische Öle Haarausfall bekämpfen

Junge Frau vor einem Spiegel massiert nach dem Duschen Öl in ihre Haare
Ätherische Öle können mit Trägeröl direkt ins Haar einmassiert werden

Ätherische Öle fördern die Pigmentierung

Eine Studie konnte zeigen, dass das ätherische Öl der Lotusblume (Nelumbo nucifera), mit dem Hauptwirkstoff Dimethyl-Ocatnol-1, in menschlichen Melanozyten die Bildung des Pigments Melanin fördert. Die Forscher erhoffen sich dadurch unter anderem ein Mittel gegen graue Haare entwickeln zu können (2).

Diese ätherischen Öle sind am besten für die Haare geeignet

Wie verwendet man ätherische Öle auf den Haaren?

In der Regel wird das ätherischen Öl mit einem Trägeröl gestreckt und dann auf die Kopfhaut oder auch die Haarspitzen einmassiert. Manche Öle, wie Lavendel oder Teebaumöl, sind mild und müssen nur verdünnt werden, um leichter verarbeitet zu werden. Andere enthalten hochkonzentrierte Wirkstoffe, die niemals unverdünnt auf die Haut gelangen dürfen. Wer die Wirkung verschiedener Öle kombinieren will, kann diese ganz einfach nach seiner eigenen Rezeptur mischen.

Nach einer Einwirkzeit von etwa einer halben Stunde wird die Ölmischung ausgespült und die Haare ganz normal gewaschen.

Wer diesen Aufwand scheut, kann auch in paar Tropfen ätherisches Öl in das Shampoo mischen und die Haare damit waschen.

Fazit

Viele ätherische Öle wirken sich sehr positiv auf die Haargesundheit aus, oft, indem sie in den Stoffwechsel der Hormone eingreifen. Dadurch stärken sie die Wurzeln, fördern das Wachstum und verhelfen uns zu einer prächtigen Löwenmähne. Die Öle ergänzen sich oft in ihrer Wirkung und können frei kombiniert werden.

Quellen

  1. gesundheitsinformation.de: Wie sind Haare aufgebaut und wie wachsen sie? online, Stand 23.09.2021 https://www.gesundheitsinformation.de/wie-sind-haare-aufgebaut-und-wie-wachsen-sie.html
  2. Naturheilkundeverlag Baumann: Die Lotuswurzel, online, Stand 23.09.2021 https://www.kraeuter-verzeichnis.de/kraeuter/Lotus-lotos.shtml 
  3. Ramsey, J Tyler et al. “Essential Oils and Health.” The Yale journal of biology and medicine vol. 93,2 291-305. 29 Jun. 2020

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