Kokosöl vor einer Schale mit Kokosraspeln und einer Kokosnuss

Kokosöl – Wirkung & Anwendung

In seiner Heimat ist Kokosöl seit Jahrhunderten Bestandteil der Nahrung und ein wertvolles Pflege- und Hausmittel. Auch an unserem Ende der Welt haben wir es mittlerweile als vielseitiges Pflanzenöl mit unglaublich vielen Wirkungen zu schätzen gelernt. Innerlich und auch äußerlich angewandt kann es uns viel Gutes tun.

Hier erfährst Du:

Wie wirkt Kokosöl?

Für ein Speisefett ist es etwas ungewöhnlich, aber Studien (1) habe gezeigt, dass Kokosöl antibakteriell, antiviral und antifungal wirkt. Darüber hinaus wirkt Kokosöl entzündungshemmend, aber damit ist die Kokosöl Wirkung noch nicht erschöpft, denn es aktiviert auch noch die körpereigenen antioxidativen Enzyme und schützt dadurch vor oxidativem Stress. Insgesamt besitzt es dadurch ein breites Spektrum an gesundheitsfördernden Eigenschaften. Kokosöl soll sogar vorbeugend gegen degenerative Erkrankungen und Krebs wirken. Aber vor allem ist Kokosöl gut für die Haut.

Schon gewusst?

Nur in seiner sonnigen Heimat ist Kokosöl tatsächlich flüssig, denn es schmilzt bei 23 °C. In unseren Breiten kennen wir es eher als Kokosfett.

Welche Anwendungsgebiete gibt es?

Das Fett der Kokosnuss ist extrem feuchtigkeitsspendend, weshalb Kokosöl zur Hautpflege in verschiedenen Kosmetika enthalten ist. Die Kokosöl Anwendung reicht von der Pflege von Haut und Haar bis hin zur Bekämpfung von Infektionen. Dabei ist Kokosöl für die Haut ein wahrer Gesundbrunnen und hilft bei verschiedenen Hautkrankheiten wie Akne, Cellulite oder Schuppenflechte. Und da sie ein Produkt der Haut sind, ist Kokosöl für die Haare ebenfalls eine Wohltat.

Das Öl kann als Deodorant, Lippenpflege oder Zahnpasta zum Einsatz kommen, macht aber auch in der Küche als Bratfett eine gute Figur. Und nicht nur das: Im Eiskonfekt sorgt es für den kühlen Effekt auf der Zunge, denn zum Schmelzen benötigt Kokosöl viel Energie, die es dem Körper entzieht.

 

Welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es?

Das Wunderbare an Kokosöl ist, dass die Kokosöl Anwendung sehr unkompliziert ist. Egal, ob Kokosöl Haut oder Haare pflegen soll, meist reicht es, das Öl einfach aufzutragen.

 

Kokosöl für die Haut

Zur Hautpflege reicht es, ein haselnussgroßes Stück aufzutragen und einzumassieren. Kokosöl eignet sich auch zum Abschminken oder als Lippenbalsam. Zum Abschminken streichst Du ein Stück geschmolzenes Kokosöl über die Haut und Wimpern. Die Schminkpartikel lösen sich im Fett und lassen sich anschließend mit einem wiederverwendbaren Pad entfernen. Das schont auch noch die Umwelt.

 

Kokosöl für die Haare

Kokosöl ist die perfekte Haarkur. Erwärme ein Stück Kokosöl zwischen den Fingern und verteile es in den frisch gewaschenen, noch feuchten Haaren. Massiere es auch gründlich in die Kopfhaut ein, so wirkt Kokosöl auch gegen Schuppen. Lass es etwa 45 Minuten einwirken und spüle es anschließend gründlich aus. So versorgt das Kokonussöl Haare und Kopfhaut mit reichlich Nährstoffen und Feuchtigkeit. Außerdem kann Kokosöl die Haare bei dieser Anwendung auch noch voller werden lassen. Es stimuliert die Haarwurzeln zu längerer Aktivität und kürzeren inaktiven Ruhephasen. So wird die Haarpracht insgesamt voller.

 

Kokosöl für Mund und Rachen

Die entzündungshemmende Wirkung von Kokosöl stärkt das Zahnfleisch und beugt Parodontitis vor. Die häufigsten Fettsäuren des Öls hemmen Bakterien im Mundraum und schützen so vor Karies. Ölziehen macht das Zahnfleisch gesund und die Zähne weiß. Dazu musst Du einfach einen Esslöffel Kokosöl im Mund schmelzen, einige Minuten hin und her bewegen, um das Öl gleichmäßig zu verteilen. Alle fettlöslichen Schadstoffe sammeln sich im Öl, das Du anschließend ausspuckst.

 

Kokosöl als Trägeröl

Kokosöl wird gerne auch als Trägeröl verwendet. Hierfür sollte man allerdings am besten auf fraktioniertes Kokosöl zurückgreifen. Dieses ist im Gegensatz zum unraffinierten Kokosöl auch bei Zimmertemperatur flüssig. Es macht die Haut seidig und glatt und hinterlässt dabei keine Rückstände. Aus diesem Grund ist es als Trägeröl bestens geeignet, da es sich mit verschiedenen ätherischen Ölen mischen lässt. In  Kombination mit ätherischen Ölen ist Kokosöl übrigens auch bestens für eine ausgiebige Massage geeignet. 

 

Die Inhaltsstoffe von Kokosöl

Kokosöl ist ein fettes Öl mit einem hohen Sättigungsgrad von über 90%. Das Öl zeichnet sich durch seinen hohen Gehalt an mittelkettigen, gesättigten Fettsäuren aus. Diese Moleküle bestehen aus acht bis zwölf Kohlenstoffatomen und einer Säuregruppe, die mit Glycerin zu Triglyceriden verbunden sind.

Mit rund 50% stellt Laurinsäure die größte Fraktion an Fettsäuren dar. Diese gesättigte Fettsäure enthält zwölf Kohlenstoffatome und wird für die positiven Effekte auf die Gesundheit, die dem Kokosöl nachgesagt werden, verantwortlich gemacht.

Des Weiteren kommt die einfach ungesättigte Ölsäure vor. Sie gehört zu den wichtigen Omega-9-Fettsäuren und ist ansonsten typisch für Olivenöl, kommt aber auch in Erdnussöl reichlich vor.

In nativem Kokosöl sind außerdem noch Spuren von Mineralstoffen, Aminosäuren, Vitamin E und Lactonen, einer Gruppe von Aromastoffen, enthalten.

Wie wird Kokosöl hergestellt?

Kokosöl wird aus Kopra, dem Fruchtfleisch der Kokosnuss, hergestellt. Bei der Herstellung muss man zwischen dem industriellen und biologischen Verfahren unterscheiden.

Im industriellen Verfahren wird das Fruchtfleisch getrocknet, oft mehrere Monate lang und anschließend in Ölmühlen ausgepresst. Vor der Pressung wird das Fruchtfleisch stark erhitzt und mit chemischen Mitteln raffiniert, oft auch noch gebleicht und desodoriert. Das Ergebnis ist minderwertiges Kokosfett, das oft in Platten abgepresst auf dem Markt kommt.

In letzter Zeit setzt sich das biologische Verfahren der Kaltpressung immer mehr durch. Dabei werden meist Früchte aus biologischem Anbau verwendet und zügig verarbeitet, was besonders wichtig ist. So werden Verunreinigungen und Qualitätsverluste durch enzymatische Abbaureaktionen auf ein Minimum reduziert. Das Öl wird dem der Kokosnuss durch Kaltpressung entzogen und nur gefiltert, um grobe Rückstände zu entfernen. Die natürlichen Eigenschaften des Kokosöls bleiben erhalten.

Die Geschichte der Kokosnuss

Es ist nicht mit Sicherheit geklärt, wo die Kokospalme ihren Ursprung hat, denn die Bäume wachsen gerne in der Nähe des Strandes, die Früchte fallen ins Wasser und können mit der Strömung über Tausende von Kilometern transportiert werden, ohne ihre Keimfähigkeit zu verlieren. Wahrscheinlich stammt sie aber aus Südamerika oder Malaysia. Heute ist sie an fast allen subtropischen und tropischen Küsten der Welt verbreitet. In der Südsee und in Südasien war sie schon vor 4000 Jahren ein wichtiges Nahrungsmittel und wurde ab dem 18ten Jahrhundert von den Portugiesen und Niederländern kultiviert.

Die Botanik der Kokospalme

Die Kokospalme (Cocos nucifera) gehört zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae oder Palmae). Zu dieser Familie gehören 183 Gattungen, die Gattung Cocos besteht aber nur aus einer Art, die allerdings mehrere Sorten umfasst. Palmengewächse besitzen einen oberirdisch unverzweigten Stamm, an dessen Ende die Laubblätter sitzen. Die Blätter sind spiralig angeordnet, wegen der gestauchten Sprossachse erscheinen sie aber gebündelt. Ihre Flächen sind palmentypisch gefiedert. Ein einziges Blatt kann bei einem Meter breit bis zu sieben Meter lang und 15 kg schwer sein.

Die Blüten der Kokospalme sind getrenntgeschlechtlich und blühen an einer Pflanze nicht gleichzeitig, um eine Eigenbestäubung auszuschließen. Die weiblichen Blüten sitzen in den Blattachseln und werde durch Wind oder Insekten bestäubt. Die Kokospalme trägt ganzjährig Früchte, die sich gruppenweise in verschiedenen Entwicklungsstadien befinden. Eine Palme trägt über einen Zeitraum von 15 bis 60 Jahren 30 bis 40 Früchte pro Jahr.

Schon gewusst?

Die Kokosnuss ist im botanischen Sinn gar keine Nuss, sondern eine Steinfrucht, vergleichbar mit einem Mandelkern.

Kokospalme von unten
Kokosnüsse an einer Palme

Risiken und Gegenanzeigen

Unverträglichkeiten durch die äußere Anwendung von Kokosöl treten nur sehr selten auf. Falls es zu trockenen Hautstellen oder einem Spannungsgefühl kommt, kann das Öl einfach abgewaschen werden. Die Einnahme von Kokosöl als Speisefett wird derzeit kontrovers diskutiert. Einerseits gilt Laurinsäure als sehr gesundheitsfördernd, andererseits handelt es sich um eine gesättigte Fettsäure, deren Konsum sich negativ auf die Blutfette auswirken kann.

Steckbrief Kokosöl

Quellen

  1. Verallo-Rowell VM, Dillague KM, Syah-Tjundawan BS. Novel antibacterial and emollient effects of coconut and virgin olive oils in adult atopic dermatitis. Dermatitis. 2008 Nov-Dec;19(6):308-15. PMID: 19134433. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19134433/

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